Was passiert bei Veränderung im Gehirn? Veränderung löst bei den Meisten von uns erst mal keine Glücksgefühle aus.
Du bist mit einer neuen oder unerwarteten Situation konfrontiert und reagierst nicht so ruhig, wie du es möchtest?
Das ist neuropsychologisch gesprochen total normal. So wie bei einem Alarmknopf die Sirenen angehen, so geht der Alarm bei dir im Kopf los und du reagierst mental untrainiert eben “kopflos”.
Das Signal vom Alarmknopf geht nämlich direkt ins Reptilhirn. Der Begriff “Reptilhirn” kommt aus dem in den 60i/70igern stark vereinfachten Konzept des Dreieinigen Gehirns von Paul D. MacLean. Natürlich ist unser Gehirn viel komplexer als die nachfolgend Darstellung und einige Teile seines Konzepts sind heute widerlegt. Diese Vereinfachung der noch gültigen oder sogar heute bestätigten Teile soll aber hier für ein erstes Grundverständnis genügen.
Das Reptilhirn ist unser tierischer Überlebensinstinkt und reguliert z.B. den Herzschlag oder die Atmung. Es beantwortet die Frage, “Bin ich sicher?” Wird diese mit “Nein” beantwortet, reagiert es instinktiv und automatisch. Es löst in Millisekunden ein Flucht-/Totstellen- oder Angriffverhalten aus.
So gesehen ist das ja eine gute Sache und hat uns schon vor tausenden von Jahren vor Gefahren geschützt. Wie würdest du reagieren, wenn du z.B. einem Säbelzahntiger begegnest?
Heutzutage gibt es keine Säbelzahntiger mehr. Es gibt aber Reorganisationen, die schlecht kommuniziert sind. In einer sich sehr schnell verändernden Welt gibt es auch viel Unsicherheit. Kaum ist eine Veränderung verdaut, steht auch schon die nächste vor der Tür. Nicht ohne Grund stockt uns bei Angst der Atem oder wir stehen wie gelähmt da.
Verhaltensmuster, die im Reptilhirn zu Hause sind, sind schwieriger aber nicht unmöglich zu ändern. Feuerwehrleute, Notfallärzte oder Soldaten können sich in gefährlichen Situationen ja auch nicht einfach Tot stellen, sondern haben eine hilfreiche Reaktion trainiert.
Wie gelingt es diesen Menschen, mit Angst und all den anderen hindernden Gefühlen besser umzugehen?
Hier kommen das von MacLean genannte “limbische System” und der Neokortex ins Spiel. Er teilt die Amygdala und den Hippocampus beim limbischen System ein. (Andere Forscher zählen es zum Reptilhirn.) Das limbische System fragt sich ständig: “Bin ich glücklich?” Es ist das emotionale Herz unseres Gehirns. Gestillt wird dies mit den Erfahrungen und Begegnungen in unserem Leben, die hier als Erinnerung und erlernte Verhaltensmuster gespeichert werden. Hier befinden sich auch die meisten “selbstproduzierten” Blockaden und inneren Konflikte. Diese erlernten Verhaltensmuster lassen sich durch die konstante Wiederholung eines neuen Musters ersetzen und Blockaden können gelöst werden.
Unser Gehirn ist ein absoluter Supercomputer. Es kann sogar besser hoch komplexe Probleme lösen als jedes KI. Das haben wir dem Präfrontalen Kortex zu verdanken. Dank diesem können wir z.B. sprechen oder unsere Zukunft planen. Hier werden auch äussere Reize analysiert und gefiltert.
Im Deutschen nennt man es das DREIEINIGE Gehirn. Die drei Teile sind also nicht unabhängig voneinander unterwegs, sondern stehen in konstantem Austausch miteinander. Seit den 60igern haben wir viele weitere Erkenntnisse aus der Forschung gewonnen. Hier findest du weitere Artikel dazu: https://www.move-development.com/karriere-beruf-unternehmen-strategie-team-blog/categories/psychologie
In der Zwischenzeit haben Psychologen Methoden entwickelt, wie wir diese Erkenntnisse für unsere persönliche, Team- oder sogar Unternehmensentwicklung nutzen können. Je nach Mensch, Kontext und Thema wirken diese unterschiedlich.
Lass uns zusammen anschauen, was dir helfen könnte und melde dich gerne für einen Online Kennenlern Treffen bei mir: https://de.move-development.com/
Zum Schluss ein kleiner Exkurs in die Tierwelt: Entgegen den Annahmen von MacLean weiss man heute übrigens, dass auch früheste Säugetiere, Vögel und Reptilien dem Neokortex ähnliche Gehirnregionen haben. Sie verfügen über Sprache und können oft auch Werkzeuge benutzen.
Quellen:
Bild: Unsplash Triune Brain
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